Gutes und qualifiziertes Personal im Handwerk zu finden, ist bereits seit Jahren ein großes Problem der Branche. Der in Deutschland herrschende Fachkräftemangel erschwert die Suche nach geeigneten Mitarbeitern umso mehr. Darüber hinaus werden die verschiedenen Ausbildungsberufe im Handwerk immer unbeliebter, wodurch eine zusätzliche klaffende Lücke durch fehlenden Nachwuchs entsteht.
Wir erklären, warum Handwerksbetriebe häufig an der Mitarbeitersuche scheitern und welche Tipps die Suche qualifizierter Mitarbeiter im Handwerk erleichtern.
Fachkräftemangel im Handwerk
Das Handwerk ist eine der wichtigsten Branchen - sowohl für die Gesellschaft als auch die deutsche Wirtschaft. Da scheint es befremdlich, dass gerade Handwerksbetriebe seit Jahren von einem starken Fachkräftemangel betroffen sind. Vom Elektrogewerbe bis zum Heizungsbau - überall fehlt es an Auszubildenden, Helfern, Gesellen und Meistern.
Das Handwerk ist ein alteingesessenes Gewerbe, in dem vor allem die ältere Generation vertreten ist. Diese gehen jedoch in Rente und etwaiger Nachwuchs tendiert aktuell eher zum Studium statt zu einer klassischen Berufsausbildung, in der eine Hands-on-Mentalität gefragt ist. Die hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt kann durch das geringe Angebot an Bewerbern längst nicht mehr gedeckt werden.
Dieser Umstand stellt Handwerksbetriebe vor eine wahre Herausforderung. Zwischen Arbeitgebern hat sich ein regelrechter Kampf um Fachkräfte entwickelt. Hier gilt: Der Betrieb, der am meisten bietet, gewinnt. Besonders für kleinere Betriebe wird das zum Problem: Diese können häufig nicht mithalten, was finanzielle Anreize angeht und gehen bei der Mitarbeitersuche leer aus. Im schlimmsten Fall werden sie von bereits bestehenden Mitarbeitern verlassen, da ein anderes Unternehmen bessere Konditionen und vor allem eine höhere Bezahlung bietet.
Als Geschäftsführer eines Handwerksbetriebs müssen gleich drei Aspekte erfüllt werden, um weiterhin als attraktiver Arbeitgeber zu gelten:
- Perspektiven für Auszubildende
- Anreize für bereits bestehende Mitarbeiter
- Attraktive Bewerbung von neuen Stellen
Um diese Punkte zu erfüllen und dem Fachkräftemangel in deutschen Handwerksbetrieben entgegenzuwirken, ist eine ausgeklügelte Recruiting-Strategie zur Mitarbeitergewinnung gefragt.
Warum ist es so schwierig, Mitarbeiter im Handwerk zu finden?
Der Hauptgrund für den Mangel an Fachkräften im Handwerk ist der stetige Rückgang an Auszubildenden. Nicht nur offene Mitarbeiterstellen bleiben unbesetzt, sondern auch für Ausbildungsplätze fehlt der Nachwuchs. So ist im Gerüstbau, bei Bodenlegern und im Betonbau rund ein Drittel aller offenen Ausbildungsplätze unbesetzt.
Die Unattraktivität der Handwerksbranche wird von Experten auf die Vorurteile und Voreingenommenheit gegenüber dem Beruf des Handwerks zurückgeführt. Auch bereits vorhandene Fachkräfte wenden sich von ihrem bisherigen Handwerksbetrieb ab und suchen nach anderen Möglichkeiten, ihre Karriere fortzuführen.
Folgende Gründe sind dafür verantwortlich, dass die Mitarbeitergewinnung im Handwerk erschwert ist:
- geringer Handwerker-Stundenlohn
- fehlende Aufstiegschancen
- unzureichende Weiterbildungsangebote
- seltenes Mitspracherecht und mangelnde Einbindung der Mitarbeiter
- geringe Wertschätzung und wenig Ansehen im Vergleich zu akademischen Berufen
Die genannten Punkte schrecken ab. Jedoch versuchen gerade größere Unternehmen, mit einer übertariflichen Bezahlung Fachkräfte anzulocken. Doch das funktioniert nicht immer. Heutzutage gewinnen nicht-monetäre Anreize immer mehr an Bedeutung und sorgen dafür, dass das Personal langfristig an den Betrieb gebunden wird. So soll eine angenehme Arbeitsatmosphäre und eine gute Unternehmenskultur weitaus wichtiger und ausschlaggebender sein als eine schlichte Gehaltserhöhung.
Häufige Fehler der Handwerksbetriebe bei der Mitarbeitersuche
Da die Ursachen des Fachkräftemangels im Handwerk allseits bekannt sind, sollten diese doch durch entsprechende Maßnahmen nachhaltig bekämpft werden können, oder? Falsch! Selbst wenn die Situation am Arbeitsmarkt kein Problem mehr darstellt, stehen sich die handwerklichen Betriebe und Unternehmen häufig selbst im Weg.
Dabei sind folgende Probleme durch eine Selbstanalyse zu identifizieren und durch entsprechende Maßnahmen zu beseitigen:
Ungeeignete Mitarbeitersuche: Damit offene Stellenanzeigen auch der richtigen Zielgruppe angezeigt werden, ist die Wahl der Plattform entscheidend. Viele Handwerksbetriebe machen den Fehler und suchen auf den falschen Plattformen nach geeigneten Fachkräften.
Daher sollten Betriebe ihre Stellenanzeigen nicht wahllos in irgendwelche Jobportale im Internet setzen, da diese häufig bestimmte Branchenschwerpunkte haben. Um die Erfolgschancen nachhaltig zu erhöhen, sollte die Zielgruppe der zu besetzenden Position genau definiert und demnach auch die entsprechende Plattform gewählt werden.
Darüber hinaus sind die Inhalte der Stellenanzeigen selbst häufig unzureichend. Bewerber wünschen sich eine klare Positionierung des Unternehmens in Bezug auf jegliche Konditionen und Anforderungen. Werden erfahrene Mitarbeiter oder Auszubildende gesucht? Welche Voraussetzungen und Qualifikationen muss der Bewerber mitbringen? Was bietet das Unternehmen im Gegenzug? All diese Angaben sollten vollständig sein, um die Bewerberzahl zu erhöhen.
Falsche Einschätzung des Arbeitsmarktes: Viele Handwerksbetriebe leben in dem Irrglauben, dass geeignete Fachkräfte stets auf der Suche nach einer passenden Stelle sind. Jedoch ist genau das Gegenteil der Fall. In der Regel haben richtig gute und überdurchschnittlich qualifizierte Mitarbeiter bereits eine attraktive Beschäftigung in einem Betrieb oder werden von Unternehmen angeworben.
Daher sollte im gesamten Prozess der Mitarbeitersuche darauf geachtet werden, dass die Initiative des Arbeitgebers gefragt ist und nicht umgekehrt. Viele Fachkräfte sind neuen Jobangeboten gegenüber durchaus aufgeschlossen, suchen jedoch nicht aktiv nach einer neuen Stelle.
Mangelnde Kreativität: Heutzutage sind die Möglichkeiten bei der Suche nach geeignetem Personal fast schon grenzenlos. Leider fehlt es alteingesessenen Handwerksbetrieben häufig an Kreativität, sodass die vorhandenen Optionen und Strategien selten ausgeschöpft werden.
Personalvermittler wie Headhunter, ein effektives Arbeitgebermarketing sowie die kreative Selbstinszenierung auf den sozialen Medien sind in den meisten handwerklichen Betrieben nicht vorhanden. Dabei handelt es sich um ideale Wege für die Gewinnung neuer Mitarbeiter - sie müssen lediglich wahrgenommen und genutzt werden.
Unsichtbarkeit: Das letzte Problem vieler Unternehmen und Betriebe im Handwerk ist eine mangelnde Sichtbarkeit. Potenzielle Kandidaten können sich nur auf eine interessante Stelle bewerben, wenn das Angebot auf dem Markt auch durchdringt.
In vielen Fällen verlassen sich Arbeitgeber noch auf die altbewährte Mund-zu-Mund-Propaganda. Dieses Mittel ist im modernen Umfeld jedoch auch im Handwerk nicht mehr wettbewerbsfähig. Daher ist mehr Engagement und zeitgemäße Anpassung der Betriebe gefordert.
Warum sind gute Mitarbeiter in einem Betrieb wichtig?
Bekanntermaßen ist eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dieses Prinzip ist auch auf Unternehmen übertragbar, denn das Personal trägt maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei. Daher ist die Einstellung fachlich qualifizierter und zuverlässiger Mitarbeiter besonders wichtig.
Das Handwerk ist eine Dienstleistungsbranche. Demnach steht die Zufriedenheit der Kunden an erster Stelle. Für den Aufbau eines festen Kundenstamms sind gute Mitarbeiter maßgeblich. Nur dann, wenn man sich als Arbeitgeber auf die fachgerechte Arbeit im Rahmen der Auftragsausführung verlassen kann, ist die einwandfreie Funktion des Betriebes gewährleistet. Vertrauen spielt hierbei eine große Rolle.
Darüber hinaus prägen die Mitarbeiter das Image des Unternehmens, denn diese stehen ständig mit Kunden in Kontakt und sorgen dafür, dass neue Aufträge eingehen.
Ein Ein-Mann-Betrieb im Handwerk kann die Auftragswelle wohl kaum alleine stemmen, weshalb die Zusammenstellung eines zuverlässigen, qualifizierten und verantwortungsbewussten Teams maßgeblich ist.
Nützliche Tipps für die Mitarbeitersuche im Handwerk
Im Handwerk ist die richtige Strategie zur Suche nach geeigneten Fachkräften oder Auszubildenden ausschlaggebend. Dabei sollte man bedenken, dass die Konkurrenz im Handwerk sehr groß ist und zahlreiche weitere Arbeitgeber zur Verfügung stehen. Um dem Wettbewerb standzuhalten und Erfolg bei der Mitarbeitergewinnung zu haben, sollten demnach Maßnahmen ergriffen werden, um als Arbeitgeber gegenüber anderen Unternehmen hervorzustechen. Hier sind unter anderem Alleinstellungsmerkmale und Kreativität gefragt.
Mit folgenden Tipps kann sie Suche nach geeigneten Mitarbeitern sicher gelingen:
1. Online-Mitarbeitersuche im Handwerk
Zeitungsannoncen und Plakatwerbung sind zwar immer noch aktuell, jedoch suchen die meisten Menschen im Internet nach Stellenangeboten. Daher sollten auch Arbeitgeber im Handwerk die digitalen Medien für sich nutzen.
Der Vorteil von Social Media & Co. ist, dass man dem Grunde nach weder finanziell noch räumlich begrenzt ist. Das bedeutet, dass man der Kreativität freien Lauf lassen kann und statt mit langweiligen, einfallslosen Stellenanzeigen mit Videos aus dem Arbeitsalltag Mitarbeiter anwerben kann. Darüber hinaus gibt es online viele weitere Möglichkeiten, um neue Mitarbeiter für sein Team zu gewinnen.
Eine Online-Präsenz aufbauen
Die eigene Unternehmenspräsenz ist heutzutage das Aushängeschild jeden Betriebs geworden - auch im Handwerk.
Bewerber nutzen meist Google, um sich über aktuelle Stellenanzeigen zu informieren. Daher sollte die eigene Webseite entsprechend aufbereitet und aktualisiert werden. Ein modernes Layout wirkt direkt ansprechend und animiert zum Weiterlesen.
Auf der Unternehmenswebseite können sich Interessenten im Zuge der Jobsuche gleich über die Geschichte der Firma, die handwerklichen Schwerpunkte sowie die Arbeitsatmosphäre informieren. In einer gesonderten Rubrik "Stellenanzeigen" können vakante Stellen übersichtlich in die Online-Präsenz eingebunden werden.
Noch besser ist es, wenn eine eigene Karriereseite auf der Webseite besteht. Hier können nicht nur offene Stellen angeboten werden, sondern auch inhaltlich passende Videos, ausführlichere Informationen zur angebotenen Position selbst sowie die Option, dass Bewerber ihre Bewerbungsunterlagen direkt hochladen können. Eine professionelle Suchmaschinenoptimierung hilft dabei, dass potenzielle Kandidaten die Webseite auf Google finden können.
Soziale Medien nutzen
Über Social Media lassen sich vorwiegend junge Menschen erreichen. Ist genau diese Zielgruppe gefragt - etwa bei der Suche nach Auszubildenden und Lehrlingen - können Arbeitgeber Social-Media-Kanäle optimal für sich nutzen.
Ein sorgfältig ausgearbeitetes, zielgruppengerichtetes Konzept ist hier der Schlüssel zum Erfolg, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Außerdem können nicht nur Jobs über die sozialen Medien beworben werden, sondern auch die Interaktion mit potenziellen Kunden wird vereinfacht.
Die Nutzung von Social Media kann zudem die Bekanntheit des Unternehmens steigern und trägt maßgeblich zur Imagebildung bei.
Die wichtigsten Social-Media-Plattformen sind unter anderem folgende:
- TikTok
- YouTube
- Snapchat
Darüber hinaus bietet Social Media die Möglichkeit, Stellenanzeigen auf Karriereportalen wie LinkedIn oder XING zu schalten.
Auf Online-Jobbörsen vertreten sein
Online-Jobbörsen sind einer der meistgenutzten Wege für die Suche nach Jobs.
Die Nutzung von Online-Portalen ist zwar einer der klassischen Wege, jedoch hat sich dieser bisher immer wieder bewährt. Hier suchen nicht nur junge Menschen nach Ausbildungsplätzen, sondern auch erfahrende Fachkräfte informieren sich regelmäßig über neue Angebote. Daher lohnt es sich, hier mit einer ansprechenden und interessanten Stellenanzeige präsent zu sein.
Folgende beliebte Jobportale verzeichnen besonders hohe Besucherzahlen:
- Stepstone.de
- Monster.de
- Indeed.de
- HandwerkerStellen.de
Darüber hinaus kann auch der öffentliche Anbieter Agentur für Arbeit genutzt werden, um eine kostenlose Anzeige zu schalten.
Recruiting-Agentur beauftragen
Die Beauftragung einer Recruiting-Agentur ist eine nicht ganz untypische Maßnahme bei der Suche nach Fachkräften und Mitarbeitern für das Handwerk.
Eine Personalmarketing-Agentur erstellt Konzepte und Kampagnen für die Schaltung von zielgruppengerichteten Stellenanzeigen. Darüber hinaus suchen diese nicht nur geeignete Handwerker für den Betrieb, sondern erzeugen durch raffinierte Marketingstrategien das Bild eines attraktiven Arbeitgebers.
Darüber hinaus kann die Inanspruchnahme eines Headhunters oder Personalvermittlers infrage kommen. Diese verfügen über ein breit aufgestelltes Netzwerk und können daher passende Mitarbeiter für das Unternehmen finden, besonders wenn der Mangel akut ist und die offene Stelle schnell besetzt werden muss.
Auf das Recruiting im Handwerk sind folgende Agenturen spezialisiert:
- 977.works
2. Offline-Mitarbeitersuche im Handwerk
Obwohl die Digitalisierung in vollem Gange ist, lohnen sich dennoch klassische Offline-Werbemaßnahmen für die Rekrutierung von Handwerkern.
Oftmals werden regionale Mitarbeiter für den Betrieb gesucht, weshalb Anzeigenschaltungen in Printausgaben, regionale Events, Mund-zu-Mund-Propaganda sowie Flyer und Broschüren durchaus wirksame Mittel der Mitarbeitergewinnung sind.
Stellenanzeigen in Printausgaben
Stellenangebote in Printmedien, wie Zeitungen und Magazinen, eignen sich vor allem für Bewerber, die das Internet kaum nutzen. So können erfahrene Fachkräfte in Fachzeitschriften angesprochen oder aber regionale Mitarbeiter via Zeitungsannonce erreicht werden.
Jedoch sollte man beachten, dass eine solche Stellenanzeige durchaus kostspielig sein kann. Daher bietet sich dieses Offline-Medium nur an, wenn damit die gewünschte Zielgruppe erreicht wird.
Events vor Ort nutzen
Veranstaltungen wie allgemeine Job- und Ausbildungsmessen sowie branchenspezifische Events für Handwerker sollten von Arbeitgebern unbedingt regelmäßig wahrgenommen werden. Das fördert nicht nur die Bekanntheit und das Netzwerk eines Unternehmens, sondern bietet die Möglichkeit, im 1-zu-1-Gespräch die beste Werbung für seinen Betrieb zu machen.
Nicht nur junge Menschen besuchen solche Messen, sondern auch Fachkräfte, die ihre Karriere in einer anderen Firma fortsetzen möchten, sind hier anzutreffen. Ein sympathischer Auftritt sowie die offene Kommunikation sind hier der Schlüssel.
Mitarbeiterempfehlungen
Die sogenannte Word-of-Mouth-Empfehlung ist einer der wichtigsten Bestandteile für eine gute Außenwirkung. Natürlich sollte man sich im Rahmen der Gewinnung von Mitarbeitern nicht ausschließlich auf die reine Mundpropaganda verlassen, jedoch können Empfehlungen von Bekannten, Familie und Angestellten viel bewirken.
Sollten diese Maßnahme gute Ergebnisse erzielt haben, ist im Gegenzug ein Dankeschön in Form einer besonderen Leistung oder eines Rabattes angebracht.
Unternehmensflyer oder Imagebroschüre
Gedruckte Unternehmensflyer und Broschüren runden eine optimale Recruiting-Strategie ab. Diese können ideal auf Jobmessen verteilt oder in öffentlichen Einrichtungen ausgelegt werden. Auch am Schwarzen Brett im Supermarkt können mittels Flyern und Broschüren Handwerker für den Betrieb gesucht werden.
Bei der Erstellung sollten jedoch folgende Kriterien beachtet werden:
- hochwertige Optik und Haptik
- praktische und handliche Größe
- ansprechendes und übersichtliches Design
3. Neue Zielgruppen in den Blick nehmen
Fälschlicherweise suchen Arbeitgeber häufig nach jungen, männlichen Bewerbern für die Arbeit im Handwerk. Eine Suche außerhalb der klassischen Zielgruppe kann dazu beitragen, dass offene Stellen schneller besetzt werden.
Senioren: Erfahrene Handwerker im Ruhestand suchen häufig nach einem geeigneten Nebenjob oder einer Beschäftigung. Sie können beispielsweise auf Honorarbasis eingestellt werden.
Frauen: Frauen werden bei der Vergabe von Handwerkerstellen oft übersehen. Jedoch wird bereits jede fünfte Ausbildungsstelle mit einer weiblichen Handwerkerin besetzt. Es lohnt sich also, auch diese Zielgruppe bei der Suche nach Mitarbeitern zu berücksichtigen.
Fachkräfte aus dem Ausland: Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz vereinfacht die Voraussetzungen einer Einstellung von ausländischen Mitarbeitern. Diese Möglichkeit hat sich mehr als bewährt, denn sowohl Geflüchtete als auch Menschen mit Migrationshintergrund konnten sich bereits im Handwerk etablieren.
Menschen mit Behinderung: Zu einer inklusiven Unternehmenskultur gehört auch die Einstellung von Menschen mit Behinderung. Diese sind ebenso qualifiziert wie ihre Kollegen und sollten daher in Stellenanzeigen angeworben werden.
Maßnahmen, damit Mitarbeiter im Betrieb bleiben
Um gewonnene Fachkräfte langfristig an sich zu binden, müssen Arbeitgeber eine Menge bieten, denn die Konkurrenz ist groß.
Folgende Anreize sind unter anderem besonders wichtig für Mitarbeiter und sorgen dafür, dass diese langfristig zufrieden sind und motiviert bei der Arbeit bleiben:
- Extras: Weihnachtsgeld, Fahrtkostenübernahme, Prämien, Sonderurlaub etc.
- Arbeiten auf Augenhöhe: Einräumung von Mitspracherecht und die Möglichkeit von Verbesserungsvorschlägen
- Karrierechancen: Finanzierung von Weiterbildungen und Seminaren mit der Aussicht auf Gehaltserhöhungen oder höhere Verantwortungsbereiche
- Flexibilität: flexible Arbeitszeitmodelle, ideale Work-Life-Balance, Verständnis für Familien
- Soziales Engagement: Beteiligung am Umweltschutz oder an sonstigen sozialen Projekten
- Onboarding: vollumfängliche Unterstützung neuer Mitarbeiter, bis diese vollständig in das bereits bestehende Team integriert sind
Das Fazit – mit der richtigen Strategie zu neuen Fachkräften
Trotz des Fachkräftemangels in Deutschland ist es durchaus möglich, geeignete Mitarbeiter im Handwerk zu finden. Hierfür sind lediglich eine geeignete Strategie, etwas Kreativität sowie besondere Alleinstellungsmerkmale zur Abhebung von der Konkurrenz am Markt notwendig.
Folgende Punkte sollen bei der Suche nach Handwerkern besonders beachtet werden:
- Festlegung einer klar definierten Zielgruppe
- Wahl der richtigen Kanäle entsprechend der zu erreichenden Zielgruppe
- Nutzung digitaler Medien, um wettbewerbsfähig zu bleiben
- Formulierung und Vermittlung von Alleinstellungsmerkmalen und Vorteilen des Unternehmens
- Ausarbeitung eines benutzerfreundlichen Bewerbungsprozesses